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Handball-Oberliga

Erst nur Kopfschütteln

Senden

In kleiner Besetzung gewann der ASV Senden gegen den Favoriten TuS Spenge. Einer der großen Sieger war Janis Wieczorek. Er spielte durch, mal abgesehen von einer Zeitstrafe. War es des Spiel seines Lebens? Im Interview beantwortet der Sendener diese und andere Fragen.

wn

Janis Wieczorek 
Janis Wieczorek  Foto: chrb

Mit nur sieben Feldspielern zwang Handball-Oberligist ASV Senden am Sonntagabend das Spitzenteam TuS Spenge mit 30:27 in die Knie. Bei diesem Kraftakt ragte Janis Wieczorek mit elf Toren heraus. Der 23-jährige Sendener saß nur wegen einer Zwei-Minuten-Strafe auf der Bank, ansonsten spielte er durch. Am Montagmorgen hatte er wieder Luft für ein Interview.

Haben Sie ordentlich Muskelkater?

Wieczorek: Ein bisschen merke ich es schon, aber ich kann nicht sagen, dass das mehr ist als sonst nach den Spielen. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Hat die Mannschaft nach dem Spiel noch kräftig gefeiert?

Wieczorek: Das ist an einem Sonntag schwierig. An einem Samstagabend wäre das wahrscheinlich anders gewesen. Wir haben noch ein paar Bierchen in der Kabine getrunken, nichts Wildes.

Haben Sie schon einmal in ihrer Karriere durchgespielt und schon mal elf Tore geworfen?

Wieczorek: Nein. Es war sicherlich das erste Mal, dass ich so lange gespielt habe. Und so viele Tore habe ich wohl mal in der A-Jugend geworfen, aber noch nicht bei den Herren.

Beim Aufwärmen ist auch noch Jens Giesbert ausgefallen. Wie geht eine Mannschaft in solch einer Situation ins Spiel?

Wieczorek: Als Jens am Boden lag und ich in die Runde geguckt habe, habe ich nur Kopfschütteln gesehen. Viel besprechen muss man dann nicht mehr, taktisch ist nicht mehr viel möglich. Wir haben uns vorgenommen, alles reinzuwerfen, was geht, und dann mal abzuwarten. Das haben alle bravourös gemacht. Ich habe gemerkt, was über Motivation und Einstellung in solch einer Extremsituation möglich ist. Sonst wäre das Spiel wahrscheinlich anders ausgegangen. So aber kitzelt man alles aus sich heraus.

War es das Spiel Ihres Lebens?

Wieczorek: Es ist besonders schön, trotz so vieler Verletzten gegen eine so favorisierte Mannschaft wie Spenge einen Sieg zu holen. Aber Spiel des Lebens ist mir etwas zu hoch gegriffen, das würde ich so nicht sagen. Ich hoffe, dass noch ein paar andere schöne Spiele kommen.

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