Menden. . SG bleibt nach Gladbeck-Coup weiter vorne

  • Trotz personeller Probleme landen „Wölfe“ Auswärtssieg beim direkten Konkurrenten
  • Trainer lobt sein Team: Die Mannschaft hat verstanden, was man tun muss, um Spiele zu gewinnen
  • Keine Aufstiegs-Euphorie nach starker Hinrunde mit 21:5 Punkten

Mit einem spektakulären Auftritt beendeten die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland die Hinrunde der Saison 2016/17. Nach dem 30:28-Sieg beim bis dahin punktgleichen VfL Gladbeck führt das Team von Trainer Micky Reiners die Tabelle nun gemeinsam mit dem Topfavoriten TuS Spenge an.

Die WP-Sportredaktion unterhielt sich mit dem SG-Coach über den grandiosen Auswärtssieg, die zurückliegende Hinrunde und die Aussichten für die zweite Serie.

Frage: Hallo, Herr Reiners. Mit dem Erfolg in Gladbeck hat Ihre Mannschaft für ein weiteres Ausrufezeichen in der Liga gesorgt. Was war ausschlaggebend für den Coup?

Micky Reiners: Wir hätten schon zur Halbzeit führen müssen, haben aber einen Siebenmeter vergeben und lagen auch bei den Torhüterparaden mit 2:8 hinten. Nach der Pause haben wir mit einigen Umstellungen gehofft, den richtigen Schlüssel zu finden. Das ist dann zum Schluss auch gelungen, zumal Rico Witt drei, vier entscheidende Bälle gehalten hat.

Dabei waren die personellen Aussichten ja gar nicht so gut?

Das stimmt. Mit Lukas Flor und Mathis Vornholt fallen uns ja zwei Spieler komplett aus. Ansgar Heunemann hat wegen seiner Augenverletzung gefehlt, Sebastian Loos nach überstandener Viruserkrankung nur wenig trainiert und Marcel Vogler war wegen einer Erkältung zum Schluss einfach völlig platt und musste eingewechselt. Ich wollte ihm fünf, sechs Minuten Pause gönnen, aber als es dann so gut für uns lief, habe ich ihn nicht mehr gebracht.

Mit 21:5 Punkten steht die SG glänzend da. Welche Bilanz können Sie ziehen?

Wir haben das ganz ordentlich gemacht (lacht!). Wir haben allerdings auch einen enormen Aufwand betrieben und sind dafür belohnt worden. Aber nach 13 Spielen ist das alles nur eine Momentaufnahme, in der Rückrunde kommen noch viele Stolpersteine.

Worauf führen Sie die tolle erste Serie zurück?

Die Mannschaft hat gut verstanden, was man tun muss, um Spiele zu gewinnen und was an eigener Vorbereitung und Eigenmotivation erforderlich ist.

Dann müsste die Niederlage in Hammbesonders schmerzen, oder?

Das war sicherlich eine total bescheuerte Niederlage. Aber vielleicht auch die richtige im richtigen Moment. Vor dem Spiel stand für die Mannschaft außer Frage, dass wir gewinnen werden. Ich habe dann danach mit den Spielern gesprochen und sie haben zugehört, meine Kritik angenommen und daraus gelernt. Und daher ist es fantastisch, was wir bisher erreicht haben.

Was hat Sie am meisten überrascht oder gefreut in der Hinrunde?

Ich kenne ja die Jungs, da überrascht mich eigentlich nichts mehr (lacht). Das Hauptproblem in der vergangenen Saison war unsere mangelnde Konstanz, nicht die Qualität. Ich freue mich, wie sich die Mannschaft entwickelt hat – als Team und in der Gemeinschaft.

Was erwarten Sie für die Rückrunde von Ihrem und von sich selbst?

Dass der Prozess weitergeht und wir aus den Niederlagen der vergangenen Saison gelernt haben. Ich selbst erwarte von mir immer viel und ich versuche das Bestmögliche für die Mannschaft und den Verein zu leisten.

Inwieweit ist denn der Aufstieg in die dritte Liga ein Thema innerhalb des Teams und des Trainerstabs?

Damit beschäftigen wir uns zurzeit nicht. Das sollte eher der Verein machen.

Wie sehen Sie die Konstellation an der Spitze – wird es einen Dreikampf zwischen Spenge, Menden und Gladbeck geben?

TSG Altenhagen-Heepen sehe ich nicht schlechter als uns – daher werden sicherlich vier Teams um den Aufstieg spielen. Außerdem kann uns jede Mannschaft Probleme machen, wenn wir nicht bereit sind, in jedem Spiel 100 Prozent und wenn es geht noch ein paar mehr, zu geben.