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Handball Kommentar

Handball vor dem Scheideweg

Manchmal ist es nur ein Hilfeschrei, aber wenn der nicht erhört wird, dann wird es finster. So kann es auch bei den Handballerinnen passieren, wenn Manfred Farwick aufhört.

wn

Ist es ein Hilfeschrei, eine letzte Abmahnung oder tatsächlich bereits die Kündigung? Dass Manfred Farwick die Faxen dicke hat, ist ja schon seit geraumer Zeit bekannt. Und dass er Hilfe benötigt, nicht alles alleine schultern kann, erscheint ja nur zu selbstverständlich. Denn Farwick ist nicht hauptberuflich Sportlicher Leiter, sondern macht den Job neben seinem Beruf. In der Freizeit.

Der Verein war mal auf einem guten Weg, mit Nina Nouri eine Managerin zu beschäftigen, als die Mannschaft noch in der 2. Bundesliga spielte. Denn ein solcher Aufwand, wie Farwick ihn betreibt, kann nur bewältigt werden, wenn viele Hände mit anpacken oder aber einer hauptberuflich dafür zuständig ist. Der könnte sich dann auch intensiv um das Sponsoring kümmern und müsste sich so sein Gehalt selbst verdienen. Von so einer Möglichkeit, die in anderen Vereinen immer häufiger praktiziert wird, wenn man hoch hinaus will, ist man beim SC Greven 09 derzeit weit entfernt.

Eines erscheint klar: Falls Farwick tatsächlich ganz aufhört, steht keiner Gewehr bei Fuß und will in diese großen Fußstapfen treten. Dabei geht es nicht nur um die erste Damenmannschaft, sondern auch um die Jugendarbeit. Junge Menschen brauchen eine Perspektive, brauchen Vorbilder, brauchen Motivation, auch von außen. Es steht zu befürchten, dass der weibliche Handball den Bach hinuntergeht, obwohl auch bei 09 eine gute Jugendarbeit existiert. Es könnte allerdings zu einer grundsätzlichen Neuorientierung kommen, falls Farwick sein Vorhaben wahr machen sollte und seinen Job nach der Saison ganz an den Nagel hängt. Denkbar wäre dann auch, dass sich die Handballabteilung von 09 ganz abspaltet und sich den Handballfreunden zuwendet, wo im Verein ausschließlich Handball gedacht wird.

Winfried Kitzmann

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