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Verbandsliga-Handballerinnen

ASG-Damen dem Druck nicht gewachsen

Ahlen

Tränen flossen nach der Partie reichlich. Aber nicht wegen der Niederlage der Verbandsliga-Handballerinnen der Ahlener SG. Die hatte zwar verpasst, endlich die ersten Punkte einzusammeln. Doch der Abschied von Loretta Hesse schmerzte mehr.

Cedric Gebhardt

Schweren Herzens verabschiedete Sarah Adam (links) ihre langjährige Teamkollegin Loretta Hesse.
Schweren Herzens verabschiedete Sarah Adam (links) ihre langjährige Teamkollegin Loretta Hesse. Foto: ms

André Deppe unternahm gar nicht erst den Versuch, das Spiel seiner Mannschaft und die äußerst bittere 19:21 (6:8)-Niederlage gegen den ETSV Witten schönzureden.

„Das war ganz schäbig anzuschauen, ein Gewürge – das muss man so sagen“, gab der Trainer der Ahlener SG unumwunden zu. Die vierte Pleite in Serie war dem Aufsteiger auf den Magen geschlagen. Denn eigentlich hätte es doch klappen sollen mit den ersten zwei Zählern der Saison. „Wir hätten auch gewinnen können, gewinnen müssen – haben den Sieg aber in den letzten Minuten aus der Hand gegeben“, ärgerte sich Deppe.

Beim ersten Verbandsliga-Auftritt vor eigenem Publikum verhinderte kollektiv um sich greifende Nervosität bei den Ahlenerinnen, dass deren Stärken zum Vorschein kommen konnten. Spielerisch deckte die ASG jedenfalls nicht annähernd die Palette ihrer Fähigkeiten auf, leistete sich viele Ballverluste. Aus einem 5:5 nach einer Viertelstunde wurde ein 6:8-Pausenrückstand.

Im zweiten Durchgang flatterten die Nerven dann vollends, vergaben die Gastgeberinnen auch noch vier Siebenmeter, nachdem sie zuvor alle verwandelt hatten. André Deppe, der zuvor bereits 14 Spielerinnen auf der Kaderliste eingetragen hatte, beraubte sich damit auch noch der Option Theresa Kohlstedt, die vom Punkt für gewöhnlich eiskalt trifft, aber nun tatenlos zusehen musste, wie das Unheil seinen Lauf nahm. „Das war mein Fehler, das muss ich mir ankreiden“, räumte Deppe selbstkritisch ein. Der ASG-Coach hatte sich verzockt, was ins Bild dieser verkorksten Vorstellung passte. Beim 15:15 und 19:19 hatten die Ahlenerinnen noch Aussicht auf Zählbares. Es gelang ihnen aber nicht, das Spiel in die gewünschten Bahnen zu lenken. „Wir haben zu viele Tempogegenstöße kassiert. Diese leichten Tore haben uns das Genick gebrochen“, konstatierte André Deppe. Dass Sarah Adam die Tränen kamen, lag jedoch keineswegs an der Niederlage, sondern am Abschied von Loretta Hesse, die nach sieben Jahren noch einmal zwei Treffer für ihre ASG erzielte, aber das Ruder nicht herumzureißen vermochte. „Schade, dass wir ihr zum Abschied nicht noch ein Erfolgserlebnis mitgeben konnten“, bedauerte André Deppe, der noch anfügte: „Ich werde sie und ihre große Klappe vermissen. In der Kabine wird es künftig wohl ein ganzes End leiser werden.“ Insbesondere nach Niederlagen wie diesen.

ASG: Bolte – S. Fitzek, Dodt (2), Klement (3), Gawer (2/1), Longo, Osthues (2), Adam (3), Rohmann, Cömcü (4/3), C. Fitzek, Thiel (1), Hesse (2)

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