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Trainingsauftakt bei Handball-Oberligist Ahlener SG

„Es wird schwerer – das ist Fakt“

Ahlen

Seit Montagabend ist Handball-Oberligist Ahlener SG wieder im Training. Coach Sascha Bertow scharrte fast seinen kompletten Kader um sich – darunter vier der sechs Neuverpflichtungen. Im Pressegespräch äußerten sich der Trainer und die Abteilungsverantwortlichen zu den kommenden Wochen und den Zielen für die Zukunft.

Henning Tillmann

Vier von sechs Neuen: (von links) Max Zyska, Dimitry Stukalin, Thies Hülsbusch und Niklas Seifert verstärken die Ahlener SG. Es fehlen Moritz Schertl und Yannick Wahlers.
Vier von sechs Neuen: (von links) Max Zyska, Dimitry Stukalin, Thies Hülsbusch und Niklas Seifert verstärken die Ahlener SG. Es fehlen Moritz Schertl und Yannick Wahlers. Foto: Henning Tillmann

Die Vorbereitung

Sascha Bertow ist kein Freund einer unterbrochenen Vorbereitung, wie sie vielerorts bei Handballvereinen üblich ist. „Eine Pause von zwei Wochen mittendrin halte ich nicht für sinnvoll. Seien wir ehrlich: Die Spieler machen dann nichts und man fängt anschließend wieder von vorne an“, so Bertow. Der verlängert lieber die Pause zwischen Saisonende und Trainingsauftakt und zieht anschließend komplett durch. „Das hat auch den Vorteil, dass die Jungs dann wirklich wieder heiß sind. Ich habe in den letzten Tage öfter entsprechende SMS bekommen.“ Bis zum Saisonauftakt am 5. September wird nun also am Stück trainiert – täglich fast drei Stunden lang. Jede Einheit umfasst einen Athletikteil und einen spielerisch, taktischen Part. „Das ist natürlich hart, aber es liegt eben in meiner Verantwortung, das zu steuern und dafür zu sorgen, dass der Spaß nicht zu kurz kommt“, so Bertow. Er lässt seine Truppe gerne zu Beginn jedes Trainings richtig schwitzen mit Waldläufen und Krafttraining und sorgt im zweiten Teil für den Spaß. „In der Halle mache ich wenig ohne Ball. So merken meine Spieler gar nicht, dass sie viel tun“, erklärt er. Der Vorbereitungsplan sieht neben Testspielen gegen Emsdetten (5. August), Loxten (6. August), OSC Dortmund (9. August), Bergkamen (14. August), Bissendorf (21. August) und Sundwig/Bestwig (23. August) auch ein Fußballspiel gegen die erste Mannschaft der Ahlener SG vor. Außerdem eine Teambuilding-Maßnahme in Winterberg, ein dreitägiges Trainingslager in Ahlen und eine Turnierteilnahme in Flensburg.

Die Mannschaft

Die Abgänge in einem funktionierenden Team zu ersetzen und den Kader punktuell zu verstärken, ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Besonders, wenn man wie die Ahlener SG nicht über unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten verfügt. Doch nach jetzigem Stand scheint der Balanceakt erneut gelungen zu sein. Der Abgang von Super-Talent Marian Michalczik tat weh, doch mit Dimitry Stukalin wurde ein starker Mann für den Rückraum verpflichtet, der dort auf allen Positionen spielen kann. „An ihm werden wir viel Freude haben“, waren sich Sascha Bertow und Abteilungsleiter Ronald Zent einig. Hinzu kommen die Perspektivspieler Maximilian Zyska, Thies Hülsbusch, Niklas Seifert, Marvin Michalczik, Michel Schäfer (noch verletzt), Moritz Schertl und Torwart Yannick Wahlers. „Die Mannschaft ist sehr stark verjüngt. Viele sind 90er-Baujahr“, so Bertow. Die eigenen und dazu geholten Talente auf- und einzubauen, sieht er als eines der wichtigen Ziele der Saison an.

Das Saisonziel

Schon als der Aufstieg in die 3. Liga gegen Ende der vergangenen Saison möglich erschien, hütete sich Sascha Bertow davor, ihn auch nur einmal als tatsächliches Ziel auszugeben. Den Ball flach zu halten, wo andere schon zu träumen anfangen, ist halt eher das Ding des ruhigen Charakters. Auch jetzt wiegelt er beim Thema Meisterschaft ab: „Vom Aufstieg zu sprechen, wäre vermessen“, lautet seine eindeutige Meinung. Und er nennt gute Gründe für diese Sichtweise: Die ohnehin schon nicht schwache Oberliga sei noch einmal stärker geworden, weil die Konkurrenz zum Teil mit großem finanziellen Einsatz aufgerüstet hat. „Bielefeld als Absteiger will sofort wieder rauf – das sieht man auch. Volmetal hat sich drei richtig Gute aus der 3. Liga geholt und LIT wird sich dieses Mal von Anfang an besser verkaufen als in der vergangen Saison“, nennt der ASG-Coach schon mal drei seiner Favoriten. Dass es in dieser Liga quasi keinen Außenseiter gibt, der von vorneherein abgeschrieben ist, habe man schon in der vergangenen Spielzeit gesehen. Bertows Fazit: „Es wird schwerer – das ist Fakt.“ Einen Platz unter den ersten Fünf hat er sich trotzdem vorgenommen.

Die Zukunftsaussichten

Mittelfristig – daraus machen die Abteilungsverantwortlichen keinen Hehl – möchte die Ahlener SG wieder in die 3. Liga. „Das wäre schon gut, damit unsere Jugendspieler eine Perspektive haben“, sagt HLZ-Geschäftsführer Berni Recker. Er hofft, „dass die Ahlener Wirtschaft noch ein Pfund drauf packt.“ Das hofft auch Abteilungsleiter Ronald Zent: „Vor zwei Jahren habe ich mal gesagt, dass wir den Aufstieg in zwei bis drei Jahren schaffen wollen. Wenn es jetzt zwei, drei Jahre länger sind, auch gut. . .“, so Zent schmunzelnd.

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