LokalsportBlankert ist wieder Steinhagens Chef

Handball-Verbandsliga: Spvg. startet in die neue Saison

von Christian Helmig

Die Mischung macht’s: Während Colin Peperkorn (von links) und Simon Schulz noch am Anfang ihrer Seniorenkarriere stehen, begrüßte Steinhagens Trainer Stephan Neitzel in Jonas Bextermöller und Fabian Karnath auch zwei erfahrenere Kräfte beim Trainingsauftakt. - © Foto: Christian Helmig
Die Mischung macht’s: Während Colin Peperkorn (von links) und Simon Schulz noch am Anfang ihrer Seniorenkarriere stehen, begrüßte Steinhagens Trainer Stephan Neitzel in Jonas Bextermöller und Fabian Karnath auch zwei erfahrenere Kräfte beim Trainingsauftakt. © Foto: Christian Helmig

Steinhagen. Wer ersetzt Lukas Schulz? So lautet die spannendste Frage beim Handball-Verbandsligisten Spvg. Steinhagen vor der Saison 2015/16. Von den vier Neuverpflichtungen, die Trainer Stephan Neitzel jetzt beim offiziellen Trainingsauftakt vorstellte, kommt für die Antwort wohl keine auf Anhieb in Frage. Vielmehr könnte ein Spieler in die Rolle zurückfinden, die er am Cronsbach schon viele Jahre mit Bravour ausgefüllt hat.

Info

Spvg. Steinhagen 2015/16

Abgänge: Lukas Schulz (TSG 
A-H Bielefeld), Steffen Thiede (dritte Mannschaft), Jan Phillip Lindemann, Mario Fleiter (berufsbedingt), Benjamin Strothmann (verletzungsbedingt).
Zugänge: Colin Peperkorn, Simon Schulz (beide RM, RL/beide TV Verl II), Jonas Bextermöller (RA, RR/VfL Mennighüffen), Fabian Karnath (RM, RL/ zweite Mannschaft).
Kader ohne Zugänge: Sebastian Brüggemeyer, Felix Strakeljahn (beide Tor); Benjamin Rieks, Philipp Buhrmester (beide LA), Christian Blankert, Paul Blankert, Robin Kasper, Yannik Peperkorn (alle RM, RL), Philipp Henselewski, Kai Uhlemeyer (beide Kreis), Joachim Vogel (RA, RR), Jonas Maiwald (beide RA).
Trainer: Stephan Neitzel (im 2. Jahr).
Testspiele: 25. Juli, 18.30 Uhr, HSG Augustdorf/Hövelhof (H); 29. Juli, 19.30 Uhr, TuS Spenge (H); 1. August, 16.30 Uhr, SF Loxten (A); 8. August, 17 Uhr, HT SF Senne (H); 9. August TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II (A); 15. August Turnier in Ladbergen; 21. bis 23. August Volksbank-Cup in Isselhorst; 29. August, 16 Uhr, TSG 
A-H Bielefeld (H); 30. August, HT SF Senne (H).

„Christian Blankert ist ganz klar der Leitwolf. Er soll unser Spiel steuern“, stellt Neitzel klar, wie er sich die künftige Hierarchie in seinem Team vorstellt. Im Schatten von Schulz, der sich mit 197 Toren zum überragenden Spvg.-Werfer entwickelte, hatte der 33-jährige Blankert in der vergangenen Serie nur noch selten zu der Form gefunden, die man aus den Vorjahren von ihm kannte.

Dies mag auch daran gelegen haben, dass die beiden Spielmacher menschlich nicht immer auf einer Wellenlänge gelegen hätten, wie Neitzel durchblicken lässt. Nachdem Schulz beim Oberligisten TSG A-H Bielefeld eine neue Herausforderung gesucht und gefunden hat, hat Christian Blankert nun wieder das alleinige Sagen im Spvg.-Rückraum. Neitzel baut nicht zuletzt auf die Motivationskünste des ehemaligen Oberligaspielers und rechnet vor: „Christian ist immer heiß hoch zehn. Wenn der Rest davon nur 80 oder 90 Prozent annimmt, haben wir die Griffigkeit, die wir für unser Spiel brauchen.“

An der Seite des Routiniers sollen die vielen Eigengewächse im Steinhagener Kader ihre guten Ansätze zu konstanten Leistungen ausbauen. Zu einem „Überraschungsspieler“ könnte sich dabei laut Neitzel Fabian Karnath entwickeln. Der 23-Jährige stand schon häufig auf dem Sprung in die »Erste«. Jetzt profitierte er neben seinen guten Leistungen in der Reserve auch vom Pech eines anderen Steinhagener Rückraumspielers: Beim misslungenen Versuch, auf einen Baum zu klettern, zog sich Robin Kasper in der Sommerpause Brüche des linken Schien- und Wadenbeins sowie einen Syndesmosebandriss zu. Ob sein Comeback in diesem Jahr gelingt, ist fraglich.

Künftig mit drei Linkshändern

„Sehr glücklich“ ist Neitzel indes, dass er durch die Verpflichtung von Jonas Bextermöller künftig über drei Linkshänder verfügt. Der 28-Jährige bringt vom VfL Mennighüffen viel Erfahrung mit und ist ein „echter Teamplayer“, wie der Trainer schwärmt. Offensiv soll sich Bextermöller die rechte Seite mit Jonas Maiwald und Joachim Vogel teilen. Doch auch hinten werden seine zupackenden Qualitäten gefragt sein.

„Die Abwehr ist unsere Baustelle“, gibt Neitzel zu. Weil die Spvg. in der vergangenen Saison zu viele Gegentore kassiert und auch jetzt „körperlich nicht wirklich aufgerüstet“ habe, erwägt der Trainer, die vor einem Jahr etablierte 6:0-Deckung wieder in der Mottenkiste verschwinden zu lassen.

Auch wenn der Kader seinen besten Werfer verloren und durch die Rückkehrer Simon Schulz und Colin Peperkorn (beide 19) vom TV Verl eine weitere Verjüngungskur erfahren hat, ist Stephan Neitzel vor der neuen Saison nicht bange. „Wir brauchen nicht über den Aufstieg nachdenken, aber definitiv auch nicht über den Abstieg“, sagt er. Ganz vorne erwartet Neitzel den VfL Mennighüffen. Dahinter sei „zwischen Platz zwei und elf viel möglich“ für sein Team.